Sydney, Melbourne und ab durch die Mitte

Sydney, Melbourne und ab durch die Mitte

Hallo ihr Osterhasen!

Wir hoffen ihr hattet ein paar schöne Feiertage. Bei uns gab es Knoppers und Toffifee von unserem Hasen namens „Aldi“.  Außerdem haben wir nun schon mehr als 2 Wochen den roten Kontinent bereist und wollen es nicht versäumen euch von unseren Erlebnissen zu berichten.

Dass unser Australienbesuch in Sydney begann, sollte der treue Leser bereits wissen. Dort wollten wir Franzi (Tinas Reisefreundin aus ihrer ersten Australienreise) und das Pärchen Ina und Dylan (haben wir in Thailand getroffen) wiedersehen. Ansonsten hatten wir noch keine großen Pläne gemacht und so starteten wir unseren ersten Tag gemütlich mit Frühstück im Hostel. Dabei lernten wir Philina, eine ebenfalls deutsche Backpackerin, kennen und wir beschlossen den coastal walk vom Coggee zum berühmten Bondi Beach zu machen. Der ca. 3-stündige Spaziergang führte von einer Bucht mit Traumstrand zur Nächsten. Da Samstag war und die Sonne ihr Bestes gab, war entsprechend viel los. Das war aber keineswegs störend, denn so konnten wir das bunte Treiben Sydneys und vor allem die vielen Surfer und anderen Sportler hautnah mit erleben. Am Bondi Beach schmissen wir uns sogar in die Wellen. Diese hatten eine solche Kraft, dass es uns mehrmals richtig durchspülte.  Zum Abschluss des Tages zog es uns zu den beiden Wahrzeichen der Stadt. Die Habour Bridge und das Opera House zeigten sich ebenfalls von ihren Schokoladenseiten. Der Sonntag sollte uns in die Blue Mountains außerhalb von Sydney führen. Wobei außerhalb dabei ziemlich weit weg bedeutet (ca. 160 km). An Sonntagen zahlt man in Sydney nur 2,50 Dollar für alle Fahrten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und so entschlossen wir uns die 2,5-stündige Zugfahrt auf uns zu nehmen. Ziel waren die Wentworth Falls und der National Pass durch den Blue Mountain Nationalpark. Ausnahmsweise hatten wir uns vorher nicht schon bei Herrn „Google“ umfangreichend informiert und waren deshalb schwer beeindruckt von der Schönheit, die sich uns auf dem Wanderweg zeigte. Der National Pass führte entlang der teils überhängenden Sandsteinklippen und bot immer wieder atemberaubende Ausblicke. Die nächste Überraschung erwartete uns auf dem Rückweg zum Zug als wir noch durch eine Wohnsiedlung liefen und es nur so von Kakadus und Papageien wimmelte. Die insgesamt 5 Stunden Zugfahren an diesem Tag haben sich also definitiv gelohnt. Damit war der Tag aber noch nicht zu ende. Ina und Dylan zeigten uns noch ihre Lieblingseisdiele, in der wir einige schöne Stunden verbrachten. Das Eis war lecker, aber der Regen prasselte nun gegen die Fensterscheiben. Dieser sollte die nächsten Tage anhalten und so konnten wir Sydney nicht weiter in vollen Zügen genießen. Wir hatten zwar noch einen sehr schönen Brunch mit Franzi am Montag, aber den Rest der Zeit haben wir in der Bibliothek verbracht, um euch von Neuseeland zu berichten und unser weiteres Vorgehen zu planen.

Das Ergebnis der Planungen war ein Flug nach Melbourne am Mittwoch. Da im Süden bis zum Sonntag besseres Wetter gemeldet war, entschieden wir gleich vom Flughafen ein Auto zu mieten und zunächst die Great Ocean Road abzufahren. Die Stadt musste warten und so fuhren wir am ersten Tag gleich bis nach Torquay, den Startpunkt der Great Ocean Road. An einem Tag ging es die 260 km lange Küstenstraße bis nach Warrnambool entlang. Man könnte sich gut und gerne 2 Tage dafür Zeit nehmen, aber auch so reichte die Zeit um Koalas, einen Ameisenigel, die berühmten 12 Apostel und einen wunderschönen Sonnenuntergang zu bewundern. Nach der atemberaubenden Natur Neuseelands waren wir von der Great Ocean Road an sich nicht so überwältigt. An den Hauptattraktionen geht es viel zu touristisch zu. Das Gefühl für die tolle Natur will sich einfach nicht einstellen, wenn 100 Leute nebeneinander ihre Selfies vor den Felssäulen machen. Wenn man sich aber im Nachhinein die Fotos anschaut und vor allem an die süßen Tiere zurückdenkt, merkt man erst welch ein tolles Erlebnis es war, das wir nicht missen wollen. Am Freitag fuhren wir weiter in den Grampians Nationalpark. Dort angekommen klapperten wir gleich einen Großteil der Sehenswürdigkeiten des Parks ab. Zuerst ging es zu den MacKenzie Falls, die mit einem kleinen Regenbogen für uns aufwarteten. Als zweites waren die sog. Balconies dran, auf denen wir unsere Blicke in die Ferne schweifen ließen und ein endloses Fotoshooting veranstalteten. Gar nicht so einfach den perfekten Schuss in einem Bild festzuhalten, aber Tina hat es geschafft. 😉

Als Abschluss wollten wir noch die Silverband Falls anschauen und waren ziemlich erstaunt über das Rinnsal, welches als Wasserfall verkauft wird. Wir bauten ein Steintürmchen im trocken Flussbett, um irgendetwas bestaunen zu können  und machten uns auf den Rückweg zum Auto. Plötzlich packte mich Tina am Arm. Da standen keine 10 Meter entfernt zwei Rehe und grasten gemütlich vor sich hin. Wir schlichen uns vorbei, um die Zwei nicht aufzuschrecken und als wir gerade unseren Schritt beschleunigen wollten, schaute uns ein Känguru vom Flussbett her verdutzt an. Auf den letzten Metern zu unserem kleinen Fiat erblickten wir sogar noch ein Wallaby in einiger Entfernung. Die anzutreffende Tierwelt in Australien ist einfach wunderbar. Leider haben wir in der Zeit hier auch viele tote Tiere auf den Straßen gesehen, aber das gehört eben auch dazu. Am Samstag haben wir noch eine Wanderung zum Pinnacle gemacht und wären gerne länger in dem gemütlichen Örtchen Halls Gap geblieben, aber wir mussten das Auto abends in Melbourne abgeben. Mit Erreichen der Stadt erwischte uns auch wieder der Regen. Das Wetter in Australiens Städten ist anscheinend nicht ganz auf unserer Seite. Jedenfalls haben wir Dank des Regens nicht so viel von Melbourne gesehen, wie wir gerne hätten. Wir mussten uns erstmal klar werden wo es nach Melbourne für uns hingehen sollte. Deshalb verbrachten wir fast den ganzen verregneten Sonntag damit alle möglichen Szenarien durchzuspielen. Habe ich schon einmal erwähnt, dass Reisen manchmal verdammt anstrengend ist? 😉 Sei es drum. Am Abend waren wir mit Marco und Maddie (dem Pärchen, welches wir beim Wandern in Neuseeland kennengelernt hatten) indisch Essen und hatten einen schönen Abend zu viert. Am Tag darauf durfte ich alleine ins Museum von Melbourne und Tina musste in der Bibliothek noch ein paar Planungen vorantreiben. Weit sind wir beide nicht gekommen, aber zumindest habe ich meine Dinosaurier und das riesige Blauwalskelett gesehen.

Schneller als gedacht, startete nämlich am Nachmittag unser nächstes Abenteuer. Ich hatte ja bereits erwähnt, dass wir keinen wirklichen Plan für die restlichen Wochen hier hatten und so entschlossen wir uns kurzerhand eine Überführung eines Geländewagens von Melbourne nach Darwin zu machen. Ziel war es dabei den Uluru / Ayers Rock im Zentrum Australiens zu besuchen ohne die extrem hohen Kosten für die Flüge nach Alice Springs zu zahlen. Wegen der Osterferien gehen die Flugpreise hier nämlich gerade durch die Decke. Wir fuhren raus zum Vermieter Britz und hatten 8 Tage Zeit um das Auto in Darwin abzuliefern. 8 Tage klang super und Camping hatten wir in Neuseeland ja auch liebgewonnen. Vor Ort kamen aber ein paar Überraschungen auf uns zu. Erstens: der Geländewagen war nagelneu (31 km auf dem Kilometerzähler). Bloß keinen Kratzer rein machen! Zweitens: statt dem erhofften Dachzelts, bekamen wir ein 4-Mann-Zelt zum Aufbauen auf dem Boden. Viel Zeit zum Nachdenken blieb uns eh nicht, also los. Natürlich nicht ohne vorher noch einen Einkauf zu machen, mit dem man eine ganze Fußballmannschaft über eine Woche satt bekommen hätte. Tinas Angst vor dem Hunger ist stärker als jede Vernunft. 😀 Vollgepackt mit vielen Sachen, die das Leben schöner machen, begann unseren Roadtrip einmal mitten durch diesen riesigen Kontinent. Gleich in der ersten Nacht mussten wir dann im Dunkeln und ohne Anleitung das Zelt aufbauen. Wir hatten noch nicht den Gummihammer im Auto gefunden und der Boden ließ die Heringe nur zur Hälfte versinken. Dementsprechend windig war die ganze Sache und führte dazu, dass wir das Zelt nur noch zweimal während der ganzen Tour aufbauten. Die restlichen Nächte schliefen wir einfach im Auto, was dank Matratze und Schlafsack überraschend komfortabel war. Bis zum Uluru mussten wir knapp 2.300 km zurücklegen und man darf hier ja nur 110 km/h fahren. Unser Ziel war es am Donnerstag zum Sonnenuntergang dort zu sein. Deshalb fuhren wir die ersten Tage fast ununterbrochen. Am Mittwoch ratterten wir stolze 1.101 km runter und kamen Donnerstag Mittag überpünktlich auf dem schönen Campingplatz im Zentrum an. Den Sonnenuntergang verfolgten wir in unseren Campingstühle aus der ersten Reihe. Bei Toffifee und Zitronenlimonade bewunderten wir die Farbveränderung des heiligen Felsen von gelb über orange zu glutrot bis hin zu dunkelgrau. Am Freitag machten wir uns gleich in der Früh wieder auf den Weg, um auch den Sonnenaufgang zu sehen. Leider waren Tina und ich über die Wahl der Perspektive ausnahmsweise mal nicht im Einklang und so schauten wir eher trotzig nebeneinander der Sonne beim Aufgehen zu. Gerade als ich diese Zeilen schreib, müssen wir beide sehr darüber lachen. Welches Paar kann schon von sich behaupten, seinen einzigen „Streit“ der letzten 4 Monate vor so einer Kulisse ausgetragen zu haben. 😛

Schnell war alles wieder im Lot und wir spazierten friedlich zum Felsen, um ihn aus der Nähe zu betrachten. Für Tina war es ja bereits das zweite Mal am Ayers Rock. Sie hatte damals ganz sicher nicht geglaubt, dass sie so schnell wieder an diesen ungewöhnlichen Ort kommen würde. Freilich ist es diesmal eine ganz andere Art und Weise das rote Zentrum zu bereisen. Damals ist sie nämlich mit dem Flieger nach Alice Springs gekommen. Jetzt jedoch ließ uns jeder zurückgelegte Kilometer die Weite dieses Landes noch intensiver spüren. Auch die Freundlichkeit, die bei Campern untereinander herrscht, ist etwas sehr Besonderes. Wir haben das schon in Neuseeland gespürt und auch hier ist es wieder so. Egal auf welchen Campingplatz (ob klein oder groß) wir waren, immer sind nette Leute um einen und manchmal entwickelt sich auch ein tolles Gespräch mit den jeweiligen Nachbarn. Jeder grüßt jeden und man hilft sich gegenseitig ganz gleich welcher Herkunft, Hautfarbe oder Religion. So übernachteten wir einmal neben 4 Franzosen und hatten einen tollen Abend alle zusammen.

Ich wünschte mir, die Welt wäre ein riesiger Campingplatz!

Auch die Fahrt weiter nach Darwin war ein Erlebnis für sich. Die Landschaft änderte sich von roter Wüste zu grünem Regenwald. Zu den vielen Bussarden entlang des gesamten Weges, gesellten sich nun auch ein paar größere Echsen. Die teilweise 1,5 Meter großen Reptilien sonnten sich auf der Straße, aber entweder waren wir zu schnell dran vorbei oder die Echse zu schnell weg, als dass ich sie genauer hätte betrachten können. Am letzten Tag hat Tina als unschönes Highlight leider eine Schlange überfahren. Insgesamt waren die 4.307 km aber eine schöne Reise und keinesfalls langweilig, zumal wir als Muntermacher Hörbücher an Bord hatten. Von Don Winslow bis Winnetou und Disneys Pocchahontas war alles so unterhaltsam, dass die Fahrten wie im Flug vergingen.

So sind wir nun seit Montag in Darwin angekommen und haben nicht nur einen Sprung auf der Landkarte gemacht, sondern auch auf dem Thermometer. 20 Grad trennen uns nun vom 13 Grad kalten Melbourne. Gerade richtig, um unsere Reise mal etwas zu entschleunigen und im Hostel mit Pool abzuhängen. Sogar Champions League konnte ich hier heute Nacht sehen. Mein Dank gilt an der Stelle Raphael. Die live WhatsApp-Videoübertragung von München nach Darwin hat super geklappt. Nur der Ausgang war nicht nach unserem Geschmack. 🙁 Morgen ziehen wir dann aber weiter. Mal wieder mit dem Auto wollen wir in die Nationalparks Kakadu und Litchfield. Dort bekommen wir hoffentlich noch mehr Tiere vor die Linse, wobei wir natürlich auch einen gewissen Abstand zu den über 350.000 Krokodilen hier (mehr als Menschen) halten werden. Am Montag fliegen wir nach Cairns, um zum Abschluss von Australien auch dem Great Barrier Reef einen Besuch abzustatten, bevor es uns am 08. Mai von Sydney aus weiter nach Tokio zieht.

So jetzt seid ihr wieder auf dem Laufenden und wisst worauf ihr euch im nächsten Beitrag freuen könnt. Bis dahin, bleibt gesund, munter und menschlich zueinander!

 

Eure Weltenbummler

 

 

2 Gedanken zu „Sydney, Melbourne und ab durch die Mitte

  1. Hallöchen meine Lieben ! Es ist einfach schön bei euren Erlebsissen teilhaben zu dürfen.Das ihr die herrliche Natur so hautnah erlebt find ich ganz phantastisch. Ich freu mich für Euch das ihr alles so toll macht. Ich wünsch euch weiterhin viel Spaß bei Allem was noch auf euch zu kommt. Seid ganzlieb gegrüßt und umarmt von mir.A Busserl ist auch dabei.

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